Tourismusmarketing: Die Megatrends 2013
Schon in den letzten drei Jahren veröffentlichten wir hier die großen Marketingtrends der Touristik (hier die Megatrends im Tourismus 2012). Die Artikel waren immer sehr erfolgreich, unsere Leser hochinteressiert und so setzen wir die Megatrend-Serie auch in diesem Jahr fort.
Inzwischen ist nicht nur ein neues Jahr, die ITB liegt sogar schon hinter uns und mit ihr andere Reisemessen, Studienergebnisse und andere Indikatoren für eine Branche, die im Wandel ist und sich ständig neu erfinden muss. Ein spannender Zeitpunkt also, um eine neue Einschätzung zu wagen. Den Blick in die Glaskugel haben in diesem Jahr wieder die verschiedensten Branchenkenner gewagt. Wir haben Sie gefragt: Was bewegt die Branche, was sind die großen Trends im Tourismusmarketing 2013? Ihre Einschätzungen – auf deutsch und englisch – lesen Sie hier. Also holen Sie sich eine Tasse Kaffee und los geht’s…
Dirk Rogl, fvw
Dirk Rogl ist stellvertretender Chefredakteur der fvw und schreibt auch für den fvw-Blog und des fvw-E-Blog. Als Kenner und Überblicker der Branche hat er in den vergangenen zwölf Jahren schon viele Trendblasen aufgehen und zerplatzen sehen. Seine Trends sind auch Thema des fvw Online Marketing Days in Berlin.
1. Social Matching: Über die Relevanz sozialer Netzwerke als Vertriebskanal darf weiter gestritten werden, dass die Nutzerprofile aus dem Web 2.0 immens wichtig für die Urlaubsplanung sind, steht außer Frage. Viel mehr als bislang wird es darum gehen, diese Daten sinnvoll einzusetzen, um Präferenzen für den Urlaub zu finden und individuelle Angebote zu generieren. Mehr als eine hübsche Spielerei: Die Suche nach dem perfekten Reisepartner über Social-Media-Profile. Ich bin gespannt, was der Datenschutz erlaubt und was nicht.
2. Content Aggregierung: Einzigartigkeit (siehe meine Trends 2012) bleibt das ganz große Thema. Der smarteste Weg ist es, einzigartige Angebote verfügbar zu machen. Das ist die klassische Domäne der Reiseveranstalter. Und die bekommen dank offener Schnittstellen im Web nun mächtig Konkurrenz. Quasi die gesamte Reisewelt ist im Web darstellbar. Und vieles davon ist buchbar. Dies sinnvoll aufzubereiten und zu bündeln ist allerdings nicht trivial, wie so ziemlich alle neuen Trends im Online Marketing.
3. Mobile First: Nicht einschlafen, liebe Leser. Vermutlich schreiben das alle Mit-Blogger – weil es so wichtig ist. Web-Angebote müssen künftig bevorzugt für Smartphone und Tablet entwickelt werden, um den Urlauber ganzheitlich erreichen zu können. Die Ableitung einer Desktop-Anwendung ist trivial. Ein rentables Business via Smartphone aufzuziehen ist wiederum schon schwieriger. Darum kümmern wir uns dann in den Trends 2014….
Reinhard Lanner (Salzburger Land Tourismus GmbH)
Reinhard Lanner leitet die Bereiche „Digital Media & Online Marketing“ bei der Salzburger Land Tourismus Gesellschaft. Er wurde bereits mit mehreren Marketing- und Tourismusinnovationspreisen ausgezeichnet und wurde 2003 von der Salzburger Landesregierung als „Tourismusdirektor des Jahres“ gekürt. Seine Einschätzung der derzeitigen und zukünftigen Lage im Tourismusmarketing:
„2013 haben sich einige wenige Plattformen wie Facebook, Twitter & Google als Hubs für die Websuche, Kontaktpflege und Informationsvermittlung etabliert. Es gibt zahlreiche Start-ups, revolutionäre Änderungen sind am Markt kaum erkennbar. Die Datenspeicherung in der Cloud sowie die damit verbundenen realen oder subjektiv empfundenen (Un)sicherheiten, prägen die Diskussion im Softwarebereich.
Womit beschäftigt sich der eTourism Verantwortliche im Tourismus 2013?
1. Mit Content
2. Mit Content
3. Mit Content
1. Weg vom „Textdenken in A4 Blätter“ hin zu „Content im Fluss“: Durch vermehrtes Aufkommen von aggregierten und kuratierten Webpräsenzen (Flipboard, etc..) löst sich der Inhalt vom Design des eigenen Webauftritts und wird in einem anderen Design dargestellt.
Online Redakteure von Tourismusunternehmen konzentrieren sich auf den bewussten Einsatz spezieller Content-Typen (Artikel, Guides, Rezepte, Facsheets) sowie die entsprechenden Content-Elemente (Titel, Teasertext, Fotoslideshow, Bewertungen etc…) .
2. Responsive Content Design kommt vor Responsive Webdesign: Der Verbreitung von zahlreichen Bildschirmgrößen sowie deren unterschiedlichen Wirkungsweisen im Medienkonsum, wird mit den Schlagworten „Responsive & Adaptive Webdesign“ begegnet.
Um eine maximale Kommunikationswirkung zu erzielen, reicht jedoch die visuelle Umordnung von Seitenelementen zwischen Webseite, Flatscreen, Mobilgerät und z.B. Skibrillenscreen nicht aus.
Content-Strategen im Tourismus entwickeln gemeinsam mit Informationsarchitekten Regeln, welche die Beziehungen (unterschiedliche Anordnung, Weglassen von Inhalten, etc…) zwischen einzelnen Content-Typen und Content-Elementen definieren. Damit erscheinen Inhalte im optimalen Umfang, in der richtigen Reihenfolge auf den unterschiedlichen Ausgabestellen – „Internet of things“.
3. Das Ende der Suche nach den „Top Influencer“: Jahrelang waren auch Tourismusunternehmen auf der Suche nach „den“ relevanten Influencern und hofften auf Erwähnung des Produktes oder des Unternehmens in deren Blogposts oder Kurznachrichten. Sozialwissenschaftler wissen seit Jahrzehnten, dass es diese „Top Influencer“ nur bedingt gibt. Vielmehr ist jeder von uns ein Influencer – Stichwort: persönliche Empfehlung.
Dank Social Media erreichen wir nicht nur unsere Freunde sondern auch deren Freunde und die Freunde der Freunde unserer Freunde mit unseren Botschaften. Erfolgreiche Tourismusorganisationen schaffen neue Einheiten in ihren Organisationen, welche diese vernetzten Gruppen mit ihren individuellen Interessen identifizieren, mit relevanten Inhalten begeistern und vor allem eine längerfristige Beziehung aufrecht erhalten.
Uwe Frers, Escapio
Uwe Frers ist Gründer und CEO von Escapio.com. Auf seinem Portal können anspruchsvolle Reisende eine handverlesene Auswahl einzigartiger Hotels online buchen. Als leidenschaftlicher Online-Touristiker, Referent und Blogger sieht er drei Trends für 2013:
1. Tablet Commerce: Während Mobile Commerce via Smartphone bereits relevante Last-Minute-Umsätze für die Stadthotellerie generiert, bleibt die vorausschauende Urlaubsbuchung über ein Handy eher eine Seltenheit. Ganz anders sieht das für Tablets aus. Egal, ob unterwegs oder zu Hause benutzt, iPad & Co. werden 2013 ihren Siegeszug bei der Suche und Buchung von touristischen Leistungen antreten.
2. Business Intelligence: Mehr Onlinebuchungen, mehr Online-Marketingkanäle, eine steigende Vielzahl von Endgeräten – die touristische Onlinewelt wird immer komplexer. Bei steigenden Vertriebskosten in 2013 bleibt das Spiel nur beherrschbar, wenn alle verfügbaren Zahlen permanent ausgewertet und Optimierungen bei Produkt oder Marketing kurzfristig umgesetzt werden.
3. Share Economy: Teilen statt besitzen, so könnte man „Share Economy“ am besten umschreiben. Ob Carsharing à la DriveNow oder Car2Go anstatt Taxi in den Städten oder die Anmietung von privaten Wohnungen über AirBnB oder Wimdu anstelle einer Hotelbuchung – der neue Trend wird 2013 massentauglich werden und touristischen Umsatz auf neue Anbieter verteilen.
Tanja Brunnhuber, destination to market
Tanja Brunnhuber ist Geschäftsführerin bei dem Tourismusmarketing- und -beratungsbüro destination to market.
1. Internet, Internet, Internet: Flexibilität, Bequemlichkeit, Angebotsvielfalt:
– Das Internet baut seine Bedeutung für die Planung und Buchung von Urlaubsreisen weiter aus. Kontinuierlicher Anstieg von Online-Reiseangeboten, insbesondere die Informationssuche via mobiles Internet fordert die Entwickler. Die Angebote von reisespezifischen Apps steigen. Veranstalter, Airlines und Destinationen nutzen immer öfter Apps zur Kundengewinnung und Kundenbindung.
– Trotz der individuellen und unabhängigen Internetnutzung sucht der Kunde nach „externer“ und „menschlicher“ Bestätigung und nutzt Angebote zu Bewertungen, Empfehlungen und Preisvergleichsmöglichkeiten im Internet. Gleichzeitig dazu entsteht die Forderung nach Transparenz und Verlässlichkeit der Angaben, Internetsicherheit und Datenschutz.
– Herausforderung in der aktuellen und zukünftigen Ansprache der jungen Zielgruppe durch stimmige Kommunikation außerhalb von Social Media.
2. Reisemotive und das Produkt Tourismus: Grundbedürfnisse stillen, Ansprüche erfüllen
– Hybrides Kaufverhalten – Einkauf beim Discounter versus Luxusurlaub zu einem angemessenen Preis-Leistungsverhältnis fordert die Reisebranche in Diversifizierung und gezielter Kundenansprache.
– Weiterhin fordert die Nachfrage nach einem expliziten Kundennutzen eine stets ausgeklügelte Produktdifferenzierung.
– Der Trend geht zu Erlebniswelten, Themenwelten und Animation im Gegensatz zur individuellen Urlaubsgestaltung. Kompaktere Reiserlebnisse in kürzerer Reisedauer sollen dennoch ein einmaliges „Flow“-Urlaubsgefühl garantieren. Herausforderung für die Branche, situationsspezifisch zu reagieren, Produkte zielgruppengerecht zu entwickeln und anzupassen.
– Was ist eigentlich ein touristisches Produkt? Anforderungen der Nachfrager werden in der Entwicklungsphase oft nicht in ihrem Gesamtumfang betrachtet: Das Kernprodukt entwickelt sich erst durch Zusatznutzen zum touristischen Produkt. Gerade im Zusatznutzen wie z.B. Service, Hospitality oder individuelle Wahlmöglichkeiten können clevere Produktentwickler heute punkten.
3. Nachhaltigkeit und Klimawandel
– Green Tourism im Vormarsch – wie verträglich ist Tourismus wirklich und wie werden „grüne“ Vorhaben in der Realität umgesetzt? Herausforderung der Berücksichtigung von ökologischen und soziologischen Faktoren versus wirtschaftliche Aspekte.
– Streben nach Individualität und Erholung durch Reisetätigkeit – was ist dabei wirklich nachhaltig?
– Tourismus ist ein Nachfragemarkt, jedoch ist bisher nur ein langsam anlaufendes Nachhaltigkeitsbewusstsein beim Konsumenten erkennbar.
– Die Tatsache des Klimawandels wird bis dato nicht ausreichend akzeptiert, bisher existieren nur wenige Maßnahmen zur Sicherheit der Existenzgrundlagen von Tourismus.
Timo Kohlenberg (America Unlimited)
Timo Kohlenberg ist Mit-Geschäftsführer und Marketingleiter des Spezial-Reiseveranstalters America Unlimited GmbH. Das Unternehmen – gegründet 2006 – gehört zu den führenden Anbietern von individuell ausgearbeiteten Reisen in die USA (inklusive Hawaii, Bahamas und Alaska), Kanada sowie Mexiko. Neben dem Hauptsitz in Hannover betreibt der Veranstalter mittlerweile auch Büros in Hamburg und Berlin. Seine Prognose für 2013:
1. Mobile Ads: Ganz klarer Trend sind mobile Arten von Werbung. Egal, ob im Social Media-Bereich oder auf andere Arten. Inzwischen nutzen beispielsweise 70% aller Nutzer Facebook mobil. Facebook hat es geschafft, dort mobile Werbung einzuführen, was ja ein langjähriges Problem darstellte. Klar DER Trend Nr. 1 für 2013.
2. Social Media: Das bleibt auf meiner Liste ganz weit oben. Pinterest setzt sich weiter durch, auch Google+ könnte eine weitere Alternative darstellen. Aber auch Facebook wird weiterhin spannend bleiben. Hier geht es natürlich weiterhin viel um Markenbildung und nicht nur um Abverkauf.
3. Awareness nicht vergessen: Neben den vielen Abverkauf-Tools sollte auch weiterhin auf Markenbildung geachtet werden. Hier sollten kreative Kampagnen und Medien gefunden werden. Nicht immer muss es eine Plakatkampagne für einen sechstelligen Betrag sein. Outdoor-Medien wie Floor Graphics eignen sich ebenfalls gut.
Christian Lau (Die Reisewisser)
Die Trends ziehen weiter ins Internet und ums Internet herum. Deswegen gibt auch in diesem Jahr Christian Lau, unser Online-Guru, eine eigene Prognose zu den Trends im Tourismusmarketing 2013 ab.
1. Soziale Netzwerke vergreisen: Das hat ein Marktforschungsunternehmen in Auftrag des Focus herausgefunden. Das durchschnittliche Alter eines Facebook-Nutzers liegt bei 39 Jahren, die Nutzer von Xing liegen bei 44 Jahren, die von Twitter bei 41 und ganz weit vorne liegt LinkedIn mit 46 Jahren. Was ist da passiert? Abgesehen davon, dass Menschen jedes Jahr ein Jahr älter werden, entdecken mittlerweile auch viele ältere Nutzer dieses Medium. Aber insbesondere die jungen Nutzer sind mittlerweile sehr skeptisch was die Nutzung von sozialen Netzwerken angeht. Ihnen ist der Wert ihrer Privatsphäre sehr bewusst. Darüber hinaus warten sie auf den nächsten großen Hype. Also immer schön wachsam bleiben.
2. Fernsehen: Vom Fernsehen, wie wir es kennen, werden wir uns verabschieden müssen. Das liegt nicht daran, dass Markus Lanz zusammen mit Cindy aus Marzahn „Wetten, dass..?“ moderiert. Nein, eher an der Tatsache, dass Medien, die nur liefern und nichts entgegennehmen, mittlerweile einen sehr schweren Stand haben. Die Möglichkeit über Video on demand (VOD) Filme, Dokumentationen und Unterhaltungssendungen dann zu sehen, wann man es für richtig hält, lässt die aktuellen Möglichkeiten dieses Mediums alt aussehen. Darüber hinaus will der medienaffine Mensch interagieren. Er möchte sich mitteilen, über den gerade gesehenen Film sprechen und das nicht nur mit Menschen in seiner räumlichen Nähe. Das Fernsehgerät und das Medium Fernsehen an sich werden sozialer.
3. Das Internet der Dinge: Die allgemeine Vernetzung der Menschen über ihre Smartphones, Tablets und Computer bekommt eine weitere Komponente: das Internet der Dinge. Für einige eine Horrorvorstellung für viele andere ein Segen ist die Vernetzung von vermeintlich toten Dingen. Das bietet enorme Möglichkeiten, beispielsweise einen Drucker, der selbsttätig Toner nachbestellt, Minibars, die entnommen Getränke neu anfordern und entsprechend abrechnen oder medizinische Geräte, wie zum Beispiel Blutdruckmessgeräte, die mit dem Smartphone kommunizieren. Also all das, was uns in Scifi-Filmen immer wieder prophezeit wurde, wird uns nun blühen.
Tony Hansson, TT-Line
1. Technology: Technology increases the travel experience. Most travelers today are connected 24/7 via smartphones, tablets and so on. They post pictures, videos and stories of the journey they make. And of course the apps, mobile adopted pages from agencies, hotels etc. make it possible for people to find their way and book trips, room etc. quick and in last minute.
Companies need to support this connectivity, use it to help and make the customer journey more enjoyable and take advantage of all this content from customers and sharing it in marketing channels. Recommendations from customers are often more worth than paid ads.
2. Primetime: Doing aired commercial is still one of the best and most effective ways of marketing for many companies. TV as a medium affects many at the same time. But the TV as a medium changes and the behaviour of watching TV changes. TV is progressing in two directions. First in a none-linear way with play channels making it possible to watch your favourite show whenever you want. But to keep the ”normal” primetime still available the TV channels focus on more and more live productions. The enormous range of channels is both a challange at the same time a enormous possibility for those who do it right and want to market their product or brand.
3. Big Data: Yes, it’s what it’s all about. The mass of information available about customers and consumers is enough to scare marketers away and looking in another direction. But for those who look into it and do it well they have all the input the need to succeed. If you understand the customer preferences, transactional backgrounds, social media and mobile interactions, etc. and can use it in a way to your advantage then you will have the head start. But watch out, the integrity is worth alot for many people, don’t use it wrong.
Thomas Golka, Fürst Donnersmarck-Stiftung
Thomas Golka ist für den Bereich Öffentlichkeitsarbeit der Fürst Donnersmarck-Stiftung zu Berlin zuständig. Die Stiftung schafft Angebote mit und für Menschen mit Behinderung, setzt sich für den barrierefreien Tourismus ein und betreibt selbst auch zwei barrierefreie Hotels in Deutschland sowie ein Reisebüro.
1. Barrierefreier Tourismus verlässt zaghaft seine Nische: Das Angebot an rollstuhlgerechten Zimmern wächst im gesamten Markt und das Alleinstellungsmerkmal Barrierefreiheit greift nur noch bedingt für die Vermarktung eines Hauses oder einer Location. Sogar Hotelketten wie Scandic oder Arcor widmen sich diesem Thema. Auf der ITB ist Barrierefreier Tourismus zunehmend sichtbar, er wird als relevant behandelt und setzt sich im Mainstream fest. Design for all wird durch den Kunden verstärkt wahr- und angenommen und zunehmend auch mit einer Qualitätssteigerung assoziiert.
2. Das lange Zittern oder der Individual-Kunde bucht immer kurzfristiger: Über einen längeren Zeitraum verkürzen sich kontinuierlich die Abstände zwischen Buchung und Erscheinen des Individualgastes, auch beim Gast mit barrierefreien Ansprüchen und seinem ansonsten erhöhten Sicherheitsbedürfnis. Dieser Trend scheint auch durch Maßnahmen wie Frühbucherrabatte nicht veränderbar. Die Sorge um das noch nicht-verkaufte Bett dauert für den Anbieter länger, aber es lohnt sich mutig zu sein und nicht zu verramschen. Denn irgendwann bucht der Gast doch. PS: Vielleicht bewegt sich auch der Gruppengast in diese Richtung?!?
3. Schnäppchenpreis soll Luxus bringen: Gesamtgesellschaftlich will man sich nicht binden, immer offen bleiben für die vermeintlich bessere Option, die im Internet auch jeder Zeit zu haben ist. Das Optimum an Leistung soll aus dem Optimum an Preis generiert werden. Gleichzeitig ist die Preisgestaltung so flexibel und veränderlich, dass Post-Shopping-Frust eintritt. Denn es geht dem Kunden wie dem Aktienkäufer, der auch unendlich viele Informationen hat, aber nie zum Tiefstpreis kauft und nie zum Höchstpreis verkauft. Früher wurde einfach angeboten und solide bezahlt, aber die Zeiten sind für Kunden und Anbieter im digitalen Raum-Zeit-Kontinuum verschwunden.
Rhett Lego, The Conjoint Marketing Group GmbH
The Conjoint Marketing Group is a well-established strategic marketing and sales representation company working throughout the UK, Irish and Continental European markets. Rhett Lego is the CEO of TCMG and is a well-respected tourism professional who has worked for almost two decades in a cross-section of senior roles in the international tourism industry in Australia and overseas. His trends for the tourism marketing business naturally focus on long haul travel:
Europe Long Haul trends: It has been an interesting 12 months selling long haul destinations – Australia and South Pacific – from Central Europe. What with the gloom and doom surrounding the wider economic climates of the source markets here and the perception that consumers were holding off committing the funds to what is an expensive holiday, especially to Australia and New Zealand where, given the strength of these currencies, the ground costs are comparatively quite high. And that is before you have purchased the airline tickets for a 24 hour flight to the other side of the planet.
But the reality is quite different to the common perception. Long Haul airfares remain very competitively priced in today’s market, and have remained comparably stable over the past 15 – 24 or so months. This has been driven by a lot of dynamic in competition between carriers and the mergers and acquisitions that have occurred on the long haul routes.
The other big factor in our minds is that price elasticity of the consumers’ Euro for a holiday has remained quite price elastic. Meaning that consumers have had enough of the gloom and doom and have decided to take a holiday anyways. They have been putting off this decision for the past two years and have now decided to say – we’re going!
Overall market performance to Australia was down about four percent year on year for the 12 months ending December 2012 in passenger numbers with circa 160,000 German speakers still visiting in 2012, but in terms of the length of stay and spend, the numbers were up in 2012. This means that the German speaking consumers to Australia are at least staying longer and spending more. But how are they booking their holidays and is this changing?
Short haul – point to point holidays – for example a weekend away in Prague are easy to book online, and not overly expensive. The reality of booking a long haul itinerary to say Australia is that it is very difficult to do this online by yourself. Consumers remain very adept at researching fully their itineraries and ground options. But of course, such trips are not a cheap purchase and consumers are reluctant to spend all this money over the internet. Their perception is that they can save money by booking direct and online, but in reality, the savings are marginal and the risks of booking a series of separate holiday components becomes quite high when something goes wrong: the car breaks down and you can’t make that next accommodation booking you booked separately. Then you either spend a lot of time, money and angst rescheduling the balance of your holiday, one bit at a time. Booking via a travel agent (typically in Australia and New Zealand’s case – travel agents who have have attained their accreditation training standards on selling the destination)– who know the destination means that you have the most comprehensive knowledge and when booked via a travel agent – when that car breaks down – one call to the agent sorts all the problems out for you.
In essence the traditional booking methods still prevail for long haul bookings, and whilst we will see more and more consumers looking online, the reality is that they still prefer going to their trusty well informed travel agent.
Christian Heinrich (Die Reisewisser)
Christian Heinrich, ist Geschäftsführer Beratung bei den Tourismusmarketern von Wehmeyer + Heinrich + Hitzen, und ist damit viel in der Branche unterwegs. Auch er benennt seine Trends im Tourismusmarketing 2013.
1. Individualisierung der Kunden: Endkunden gewöhnen sich an das Gefühl von Exklusivbehandlung und fordern diese längst nicht mehr nur im Luxussegment – der überfrachtete Markt macht’s möglich. Dies erfordert auch von den Touristikern eine pfiffige Produktgestaltung und ein gefühlvolles Marketing.
2. Fragmentierung der Marketingkanäle: In die selbe Richtung bewegt sich auch der Werbemarkt: Heutzutage funktioniert „das mit den Fähnchen“ oft nicht mehr. Neben der Ansprache (s.o.) erfordert auch die Planung der Marketingkanäle immer mehr Gehirnschmalz und einen genauen Blick auf die Zielgruppe. Kritische Fragen werden bei schrumpfenden Budgets immer wichtiger: Wen will ich ansprechen, wo hält er sich auf, und wie setze ich mein Budget gezielt ein, um ihn zu erreichen?
3. Weiterentwicklung der Agenturbranche: (Full Service-) Werbeagenturen sind heute immer weniger nur ausführende Kraft ihrer Auftraggeber. Immer mehr werden sie zu Beratern und Begleitern in allen Lebenslagen, finden kreative Lösungen für Geschäftssituationen ihrer Kunden, brauchen Weit- und einen Überblick über die sich ständig verändernde Medien- und Marketingwelt und ein gutes Netzwerk von Spezialdienstleistern. Vertrieb und Marketing arbeiten immer enger zusammen und die Ansprüche an die Messbarkeit der Werbemaßnahmen steigen. Das macht es natürlich nicht einfacher, ist aus Kundensicht aber nachvollziehbar und hält den Job spannend.
Ein Social-Travel-Start up das beim Thema „Social Matching“ auf keinen Fall unerwähnt bleiben sollte, ist http://www.globologo.com . Nach dem Motto „Same Time,Same Place“ zeigt globologo Reisenden wer seinen Urlaub zur selben Zeit am selben Ort verbringt wie man selbst. Daheimgebliebene oder Reisemuffel können darüber hinaus sehen welche nationalen/internationalen Gäste den eigenen Heimatort bereisen und sich beispielsweise als Statdführer anbieten. Die Seite ist meines Wissen nach noch sehr neu und birgt soweit ich das beurteilen kann noch großes Potential.