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  • Feb 23, 2011
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Selbst ist die Fanpage, oder: Das größte Facebook-Update in der Geschichte!?

Bei Facebook ist immer etwas los. Ständig wird irgend etwas verändert, erneuert, überarbeitet, eingeführt – man sollte auf dem Laufenden bleiben, vor allem wegen der andauernd neuen Möglichkeiten, mit den Endkonsumenten in den Social Kontakt zu treten. Die aktuellen Entwicklungen sind so wichtig und interessant, dass wir unseren Newsletter und diesen Beitrag nutzen wollen, um Ihnen die wichtigsten Änderungen mundgerecht darzureichen– und zu ergründen, was sich für Sie und Ihre „Page“ konkret ändert und warum Marketing über Facebook immer weniger „mal eben so nebenbei“ gemacht werden kann…

Vielversprechendes Design

Man kennt es schon von vielen Benutzer-Seiten: Das Design der Profilseiten ist im Wandel, und zum 1. März werden endgültig alle, darunter auch alle Fanpages, umgestellt. Interessant für Unternehmen ist unter anderem die Bildgalerie am oberen Rand des Profils. Die Auswahl der Bilder und damit der erweiterte optische Gestaltungsspielraum ermöglicht Unternehmen eine bessere (weil optische) Abgrenzung von der Konkurrenz und bietet auch dem Marketing neue Möglichkeiten (u. a. da Angebote gezielt visuell in der Galerie-Leiste beworben werden können), Banner aus zusammenhängenden Bildern gebaut werden können etc., am Besten aus fünf Bildern, bei denen es jedoch keine Rolle spielt, in welcher Reihenfolge diese angezeigt werden, denn die mischt Facebook nach dem Zufallsprinzip. Beispiele dafür gibt es auf FacebookMarketing.de.

Pinnwand-Einträge werden nicht mehr rein chronologisch angezeigt, sondern anhand der Beliebheit und anderen (bisher unerschlossenen) Kriterien sortiert. Das hat den Vorteil für Seitenbetreiber, dass unangenehme Kommentare von Nutzern weniger prominent angezeigt werden, wenn sie nicht gerade die Mehrheit der Fans unterstützen.

Ansonsten? Die Navigation und damit die Tabs befinden sich jetzt auf der linken Seitenleiste – wie prominent die (oftmals so liebevoll gestalteten) FBML-Tabs dargestellt werden können, weiß man noch nicht. Die Zukunft der individuellen Tabs liegt ohnehin in den sogenannten iFrames, die die Facebook eigene Programmiersprache FMBL mittelfristig wohl komplett ablösen dürften. Diese sollen u. a. die Messbarkeit des Facebook-Tabs um ein Vielfaches verbessern und somit die Attraktivät von Kampagnen-Domains, die auf einen iFrame auf der Facebook-Page routen, zusätzlich erhöhen sollten.

Für Administratoren gibt es jetzt eine eigene Ansicht, in der auch Spam- und verborgene Beiträge angezeigt werden, außerdem hat man als Administrator nun die Möglichkeit, sich per Mail über neue Einträge auf der Seite informieren zu lassen.

Die aber wohl größte Änderung:

Aus Pages werden „richtige“ Accounts…

…zu denen man ganz einfach wechseln kann (nämlich oben rechts unter „Konto“ >  „Facebook als Seite verwenden“) und die eine komplette Trennung von Fanpage und Personenprofil ermöglichen. Wie der eigene Personenaccount haben Administratoren von Fanpages dann einen eigenen Newsfeed  (bestehend aus den Meldungen der „Favoriten“ der Seite, siehe Bild) und können sich mit ihrer Page wie normale Nutzer frei auf Facebook bewegen, und (zunächst nur) andere Seiten „liken“ und sogar kommentieren.

Aber, Obacht: Können heißt nicht automatisch dürfen! Denn Pinnwandnachrichten fallen unter „elektronische Post“, wie E-Mail-Nachrichten auch – entsprechend ist eine ausdrückliche Einverständniserklärung des Umworbenen notwendig, um werblich Inhalte auf seinen Seiten zu veröffentlichen (siehe auch hier). Sonst wird aus einer unbedachten Nachricht schnell abmahnungsfähiger Spam. Die bloggenden Rechtsanwälte auf spreerecht.de haben sich die Mühe gemacht, eine Liste möglicher, proaktiver, WERBLICHER Nachrichten auf Facebook zu erstellen. Demnach können das sein:

  • Einladungen, Fan der Facebook-Seite zu werden
  • Anfragen nach Kooperation
  • Hinweise auf das eigene Angebot und eigene Leistungen
  • Nachfragen, ob eine bestimmte Leistung erhältlich ist
  • Teilnahmen an Diskussionen, die das Image des eigenen Unternehmens beeinflussen

Die einzigen Nachrichten, die keine Werbung sind, sind solche, die innerhalb einer konkreten Geschäftsbeziehung versendet werden, also z. B. Bestellbestätigungen, oder Beantwortung von Anfragen – und damit eher weniger typische Pinnwandeinträge. Darf man als Fanpage dann in Diskussionen auf anderen Seiten einsteigen? Freundliche Grüße senden? Ja und ja. „Die Grenze wird dort liegen, wo der Kommentar nicht mehr eine Reaktion auf das ursprüngliche Pinnwand-Update ist, sondern versucht davon unabhängig eine eigene Werbebotschaft unterzubringen“, schreiben die Rechtsanwälte.

Fragen Sie sich also, bevor Sie auf der Seite möglicher Geschäftspartner oder Kunden hinterlassen: Geht es Ihnen um echte, selbstlose Beziehungspflege oder wollen Sie sich in erster Linie selbst beweihräuchern? Im letzteren Fall lassen Sie es besser sein – denn der Inhaber der Seite (und dies gilt natürlich weniger für befreundete Unternehmen und eher für neue Kontakte) kann Sie sofort und ab dem ersten Pinnwandkommentar wegen Spammings abmahnen. Und eine solche Abmahnung kann sich dann sogar negativ auf Ihren Edge-Rank und damit auf Ihre Sichtbarkeit auf Facebook niederschlagen. Aber das ist eine andere Geschichte.

Sie ahnen es hoffentlich inzwischen: Es ist längst nicht mehr damit getan, sich „mal eben eine eigene Fanpage zu bauen“, und ab und zu mal etwas Lustiges zu posten. Facebook wird immer komplexer, die Möglichkeiten, und der Einsatz der vertretenen Unternehmen aber auch mögliche Stolperfallen immer vielfältiger – und nebenbei sollen die Nutzerzahlen in Deutschland im letzten Monat mal wieder um 1,2 Millionen gewachsen sein. Bedrohlich? Klar. Wir sind alle ein Spielball in den Fängen des Facebook-Imperiums. Aber dieses Mal sind wir ganz gut dabei weg gekommen.

Weiterlesen können Sie z. B. hier: facebookmarketing.de, oder hier: spreerecht.de

Author: Daniela Kämmerer

Marketing-Konzeption, Strategie, Beratung, Kooperationen

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