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  • Sep 24, 2012
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Moderne Mythen! Heute: Der gekaufte Facebook-Fan

Es hat sich schon rumgesprochen, dass viele der in sozialen Netzwerken generierten Fans nutzlos sind. Diese Information ist ketzerisch. Stellt sie doch die Social-Media-Strategien der letzten Jahre in Frage. In dieser Zeit wurden mit Facebook-Ads, Gewinnspielen und Like-Buttons Fans im großen Stil produziert. Ziel war es, mehr Fans zu haben, als der Mitbewerber. Die Anzahl der Fans war mitunter die einzige Motivation. Selbst heute werden „Fans“ noch bei ebay zum Kauf angeboten.Facebook-Fans bei ebay kaufen

Was ist den so falsch an einer hohen Fan-Anzahl?
Grundsätzlich ist es sicher ein Vorteil, viele Fans zu haben. Dennoch sollte man sich fragen, ob die über eine Facebook-Ad oder gar über einen Kauf generierten Fans auch wirklich an der Marke, dem Produkt oder den bereit gestellten Informationen interessiert sind. Denn das sind sie meistens nicht. Im schlimmsten Fall sind diese Fans nicht mal wirkliche Personen oder nur fremdsprachige Facebooknutzer, wie es bei gekauften Fans häufig der Fall ist. Selbst Facebook beginnt jetzt etwas gegen gekaufte Fans zu unternehmen, in dem es offensichtlich faule Likes einfach löschen wird.

Über Gewinnspiele generierte Fans sind oft nur an dem Gewinn und nicht an der Marke oder dem Produkt interessiert. Man denke an die Häufung von Gewinnspielen in den letzten Jahren, bei denen man das obligatorische iPad gewinnen konnte.

Dann gibt es noch die Fans, die vor Monaten oder Jahren eine Fanpage geliket haben und sich dessen nicht mehr bewusst sind. Das man im eigenen Profil auch derartige „Like-and-forget“’s hat, kann man sich hundertprozentig sicher sein. Mit der Facebook-App „All my Likes!!!“ (http://apps.facebook.com/allllmylikes/) kann man das überprüfen und vor allem ganz einfach aufräumen.

Grundsätzlich bedeutet das, dass die Inhalte, die man über Facebook kommuniziert, nicht bei den Personen ankommen, für die sie bestimmt sind. Man kann die Anzahl der Fans nicht mit Reichweite gleichsetzen.

Facebook-Fanpages sind kein Ersatz für eine funktionierende Website!
Bis zum Update der Unternehmensseiten von Facebook Anfang des Jahres wurden diese Seiten von den betreibenden Unternehmen massiv mit Content gefüllt. Das war Content, der meist auch schon auf den Webseiten stand. Abgesehen vom Aufwand der doppelten Pflege, zersplitterten diese Fanpages den Markenauftritt der werbenden Unternehmen. Auch war es nie möglich, die Fanpage so zu gestalten und zu branden, wie es nötig gewesen wäre.

Es ist auch ein Irrglaube, dass Nutzer regelmässig die geliketen Fanpages aufsuchen, um sich mit Informationen zu versorgen. Das trifft nicht einmal auf wirkliche Fans bzw. ernsthafte Interessenten zu. Denn Facebook ist eine Plattform, auf der sich die Nutzer gegenseitig stalken, sich Smalltalk, Katzencontent, Urlaubsbilder und ihren Frust ob des hiesigen Wetters um die Ohren hauen. Ein Unternehmen, kann also nicht voraussetzen, dass diese Nutzer noch Zeit haben, sich aktiv mit dessen Marke und deren Botschaften zu beschäftigen.

Deswegen ist es wichtig, in die Newsfeeds des Fans zu gelangen. Und das gelingt um so besser, je stärker sich die Fans mit dem vom Unternehmen produzierten Inhalt beschäftigen, in dem sie es liken, kommentieren oder im besten Fall weiter teilen.

Wie gelangt man an wirkliche Fans und bringt sie dazu, sich mit den geposteten Inhalten zu beschäftigen?
Wie schon vor Social Media gilt auch heute „Content is king“. Relevanter Inhalt ist wichtiger als das wiederholte Teilen von alten Informationen oder stumpfe Einstellen von Sonderangeboten in den Stream. Doch welcher Art sind diese relevante Inhalte? Eine Antwort auf diese Frage ist interessanterweise auch im Social Web zu finden. Denn wer seinen Kunden hier ganz genau zuhört, kennt die Fragen und Probleme, die sie beschäftigen. Entsprechende Inhalte, die auf diese Fragen und Probleme eingehen, verbessern die Reputation und unterstreichen die Kompetenz des Unternehmens.

Dennoch ist das nicht die ganze Miete. Ein Zuhören und entsprechendes Handeln ist leider nur ein Reagieren. Noch besser ist es, wenn man aktiv neue und aktuelle Themen angeht, die die Fans interessieren und mit denen Sie sich selbst auch beschäftigen. Um nun auch ganz sicher zu gehen, dass die Fans auch wirklich kommentieren und teilen, kann man die Meldungen mit einer Dialogaufforderung, also einen Call-to-action versehen. Das belebt die eigene Facebook-Seite, bindet die Fans und verbessert die soziale Reichweite. Diese sorgt dafür, dass die Freunde der eigenen Fans dessen Engagement auf der Facebook-Seite angezeigt bekommen. Was sich letztendlich auch in einer wachsenden Fananzahl niederschlägt.

photo credit: Matthew Field via photopin cc

Author: Christian Lau

Online-Strategie, Webauftritte, Suchmaschinenmarketing

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