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  • Dez 6, 2012
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Mit 80.000 Fragen um die Welt. Geschichten ohne Grenzen erzählen.

Gastbeitrag von Matthias Sdun, freeeye.tv.

Mal ehrlich. Egal in welchem Geschäftsfeld Sie tätig sind – um eine gute Story kommt keiner herum. Wir alle lieben Geschichten. Und wir alle erzählen Geschichten. Egal ob in der Werbung, im Fernsehen oder in den Medien oder abends beim Bier mit Freunden. Die Erfolgsstory des Unternehmens. Die Erlebnisse während der letzten Skandinavien-Reise. Oder die Lebensgeschichte eines außergewöhnlichen Menschen.

Doch wie kreiert man Geschichten, die nicht nur mitreissen, sondern multimedial und vor allem interaktiv funktionieren?

Bei freeeye.tv produzieren wir Bildergeschichten – Filme für Web und TV. Und als Fernsehjournalisten haben wir in den letzten Jahren eine Revolution des Geschichtenerzählens miterlebt.

Die Zeiten, in denen sich die Familie kollektiv um die Glotze versammelte, wie früher die Sippe ums Lagerfeuer, sind vorbei. Der Fernseher verliert seine Vorherrschaft im Wohnzimmer. Andere, kleinere Screens wollen auch unsere Aufmerksamkeit. Manchmal parallel zum laufenden TV-Programm – manchmal an Stelle dessen.

Was heißt das für TV-Journalisten wie mich? Auch wir verstehen uns ja als Storyteller, manchen uns tagtäglich Gedanken darüber, was die Botschaft unserer Doku ist, was der Zuschauer für sich mitnehmen kann und soll.

All diese Überlegungen stellten wir an, als wir „Mit 80.000 Fragen um die Welt“ aus der Taufe hoben. Für die NDR-Auslandssendung Weltbilder wollten wir ein Format kreieren, dass jüngere Zuschauer in die Sendung holt – weit jünger als das Stammpublikum des Senders.

Die Grundidee ist schnell erklärt: Jeder Mensch hat eine Frage an die Welt. Egal wie abwegig oder gefährlich die Frage ist: Stell diese Frage unserem furchtlosen Reporter Dennis Gastmann. Er und ein Videojournalist reisen mit kleiner Kamera und Rucksack bis ans Ende der Welt, um die Antwort zu finden. Ein interaktives TV-Format war geboren.

Nicht wir als Journalisten bestimmten den Einstieg in die Story, sondern die Zuschauer.  „Ist Holland in Not?“ fragte einer. „Wie wird man Torrero?“ ein anderer. Und „Wie stirbt es sich in Texas?“ und „Wo ist der Arsch der Welt?“ ein Dritter. Wie wir diese und andere Fragen beantwortet haben, können Sie übrigens hier sehen.

Nur das Medium Fernsehen war anfangs wenig interaktiv. Zwar kamen per Mail, über die NDR-Website und auch ganz klassisch per Postkarte einige spannende Fragen für unsere ersten Geschichten. Doch die volle Wucht entfaltete sich im Web 2.0. Über die Einbindung der Videos in den ARD-Youtube-Channel und den direkten Kontakt zu Fans via Social Media nahm mit „Mit 80.000 Fragen um die Welt“ an Fahrt auf. Mit jeder neuen Folge erreichten uns vor allem via Facebook binnen kürzester Zeit weitere Fragen, aus denen wir die Schrägsten, Tiefgründigsten und Aberwitzigsten auswählten. „Wo ist Nordkorea?“ war nur eine davon.

Was haben wir aus diesen Geschichten gelernt? Das man Geschichten über Grenzen hinweg erzählen sollte – ganz gleich für welches Produkt. Und damit sind weniger die Grenzen ferner Länder gemeint, sondern vielmehr mediale Grenzen. Transmedia Storytelling heißt das in der Theorie. In der Praxis bedeutet es, die eigene Hoheit über das Geschichtenerzählen ein Stück weit aufzugeben – und andere mit erzählen lassen.

Hintergrund:

Die aktuelle Folge von „Mit 80.000 Fragen um die Welt“: Ist Europa noch zu retten? Auf der Seite der NDR-Weltbilder
und im ARD Youtube-Channel. Die Einbindung auf der freeeye.tv Website

Links:

freeeye.tv auf Facebook
Weltreporter Dennis Gastmann auf Facebook
Mit 80.000 Fragen um die Welt: Das Archiv zu allen Fragen

Author: Gastautor

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